Wir erleben die Renaissance des Mitarbeitermarktes. Es gibt viele Stellenangebote, und Experten aus „gefragten“ Branchen, wie z. B. Informatik, können beliebig daraus wählen. Die aktuell sinkende Arbeitslosigkeit trägt zur Entstehung von Situationen bei, bei denen der Arbeitgeber sich über ein Problem mit der Einstellung von Mitarbeitern beschwert. Die Konkurrenz und der Kampf um die Stellenbesetzung oder den Aufbau eines Teams sind groß. Deshalb können sogar kleine Mängel im Angebot oder Bewerbungsverfahren über Erfolg und Niederlage entscheiden.
Das Problem mit der Beschäftigung von Mitarbeitern berührt früher oder später jeden Arbeitgeber. Wir werden uns bemühen, Ihnen einige der wichtigsten und offensichtlichsten Gründe dafür zu nennen, weshalb Sie immer noch nicht den idealen Mitarbeiter gefunden haben.
Benötigen Sie das Ideal?
Möglicherweise existiert es nicht. Sie suchen nach der besten Person auf dem Markt. In Ihrem Kopf ist das Bild des idealen Kandidaten entstanden. Er sollte Erfahrung mit dem jeweiligen Technologie-Set haben, einige Zertifikate, einen bestimmten Satz an Soft Skills. Sie fordern eine entsprechende Ausbildung und einen früheren Karrierepfad, sowie ein bestimmtes Budget. Und hier beginnen die Hindernisse. Es gehen keine Bewerbungen ein, und die Recruitment-Firma, mit der Sie zusammenarbeiten, gibt Ihnen Signale, dass das ein Problem sein könnte. Sie beginnen zu überlegen, was die Ursache für eine solche Situation ist. Langsam schöpfen Sie ungern den Verdacht, dass dieses wunderschöne Bild, dass Sie in Ihrem Kopf geschaffen haben, zu viele Details enthält. Das Problem mit der Beschäftigung von Mitarbeitern kann also auch aus Ihren utopischen Erwartungen folgen.
Sie beginnen, sich schrittweise der Tatsache bewusst zu werden, dass Ihre Vision des erträumten Kandidaten nicht damit übereinstimmt, wen Sie wirklich beschäftigen können. Möglicherweise haben Sie Expertenwissen im Bereich einer Technologie erwartet, die gerade erst vor Kurzem auf den Markt gekommen ist. Oder vielleicht war der Satz an geforderten Technologien zu breit. Es gibt noch eine andere Möglichkeit – diese Person existiert zwar, aber ihre finanziellen Erwartungen gehen entschieden über das angenommene Budget hinaus.
Sie haben zwei Optionen: entweder suchen Sie weiter nach sog. Purple Squirrels (also Kandidaten, die praktisch unmöglich zu finden sind), oder Sie passen Ihre Erwartungen entsprechend an. Manchmal kann sogar eine geringfügige Änderung, z. B. zu einer ähnlichen und weiter verbreiteten Technologie, viel bewirken. Vielleicht werden Sie geneigt sein, einige Anforderungen in den Abschnitt „Gern gesehen“ zu übertragen. Dank dessen werden Kandidaten nicht abgeschreckt, und die Chance für Bewerbungen steigt. Wenn der Satz an Technologien für Sie jedoch sehr wichtig ist, müssen Sie mit der Tatsache rechnen, dass das den potenziellen Mitarbeitern gebotene Budget potenziell steigen könnte.
Problem mit der Mitarbeiterbeschäftigung – Personalbeschaffung von geschulten und erfahrenen Mitarbeitern
Sie haben beschlossen, dass Sie doch nach dem Purple Squirrel suchen werden, was Zeit und Geld in Anspruch nimmt, die auf andere Weise verwendet werden könnten. Wäre es nicht besser, jemanden mit geringerer Erfahrung aber dafür enormem Potenzial einzustellen? Die auf diese Weise erzielten Ersparnisse können Sie für die Schulung dieser Person zu Ihrem idealen Mitarbeiter aufwenden. Sie könnten jetzt denken, „aber das dauert zu lange“. Möglicherweise – aber denken Sie daran, dass Sie, wenn Sie stur bei Ihrer Beschreibung der Anforderungen bleiben, vielleicht überhaupt niemanden finden werden. Dies führt lediglich zu Enttäuschungen und weiteren Verlusten, die Ihre Firma treffen, was wohl niemand möchte.
Analysieren Sie, wie viel Zeit in Ihrer Firma vom Moment des Eingangs der Bewerbung bis zur Vereinbarung des ersten Gesprächs verstreicht, und danach bis zum nächsten Gespräch und letztendlich zur Unterbreitung des Angebots. Auf dem Markt gibt es Firmen, die diesen ganzen Prozess in einer Woche abschließen. Im entschiedenen Großteil der Fälle wird der Kandidat genau solche Firmen wählen. Möglicherweise müssen Sie nach der Hilfe einer Recruiting Agentur greifen. Denken Sie dabei daran, das nicht nur Sie am Wettrennen um wertvolle Personen teilnehmen. Wie lange Ihr Prozess dauert, wirkt sich auf die Meinung der Kandidaten über Sie als potenziellen Arbeitgeber aus. Das Hinauszögern über einige Monate kann mit einer schlechten Organisation in der Firma, einem Chaos in den Papieren, dem endlosen Warten auf die Annahme der Entscheidung etc. in Verbindung gebracht werden. Denken Sie darüber nach, wie sich Ihre Marke präsentiert, also über Employer Branding.
Lassen Sie sich helfen
Im Internet kann man sehr schnell erfahren, wie Ihre Firma bewertet wird. Es reicht, solche Foren wie GoWork, Kununu oder Glassdoor zu besuchen, um Bewertungen aktueller und ehemaliger Mitarbeiter kennenzulernen, sowie von Bewerbern, die am Personalbeschaffungsprozess teilgenomen haben. Soziale Medien im Recruitment spielen ebenfalls eine wichtige Rolle. Auch der erste Arbeitstag des neuen Kandidaten bei Ihrer Firma sollte sorgfältig vorbereitet und durchdacht werden.
Neben der offensichtlichen Tatsache – also ein guter Arbeitgeber zu sein – haben Sie keinen großen Einfluss darauf, wer was schreiben wird. Es ist bekannt, dass Personen, die entlassen wurden, mehr negative Emotionen haben. Sie lassen diesen häufig in emotionalen Einträgen freien Lauf. Das werden Sie leider nicht ändern, Sie können aber entsprechend darauf reagieren. Es lohnt sich, ein wenig Zeit aufzuwenden oder eine Person an einem gesonderten Posten einzustellen. Ihre Aufgabe wird die Beantwortung von negativen Kommentaren sein, die an Ihre Firma gerichtet sind.
Antworten Sie jedoch niemals mit Hatespeech auf Hatespeech, da dies die Sache nur verschlimmert. Stellen Sie starke Argumente vor, und wenn die Situation dies erfordert, steigen Sie von Ihrem Ross herab und geben Sie auch Fehler zu. Firmen, die negative Bewertungen nicht ignorieren und stattdessen einen Dialog auf hohem Niveau führen können, werden besser angesehen und es fällt einfacher, ihnen gewisse Unvollkommenheiten zu verzeihen.
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