Solche Sendungen wie „Top Model” oder „Top Chef” kennen wir seit Jahren, während das Zusehen beim Wettkampf von angehenden Modells und Köchen Millionen von Menschen weltweit Unterhaltung bietet. Viele Länder haben ihre eigenen Versionen dieser Shows. Wissen Sie, was „Top Recruiter“ ist?
Man sucht sie vergeblich auf einem der Fernsehkanäle. „Top Recruiter” ist eine von Chris Lavoie geschaffene Web-Show über Recruiter in den USA Die erste Staffel konzentrierte sich auf Miami, weitere breiteten sich in andere Städte aus, bis die Sendung letztendlich international wurde.
„Top Recruiter” – worauf beruht das?
Die Regeln sind einfach, und die gleichen wie in ähnlichen Sendungen. Die Teilnehmer von „Top Recruiter” führen verschiedene Aufgaben aus (u. a. Networking bei Branchen-Events oder Teilnahme bei Arbeitsmessen). Meistens handelt es sich dabei nicht um ihren ersten Job im Recruitment. Sie kämpfen um den Titel des besten Recruiters miteinander. Wenn man den Produzenten glaubt, hatten die erste und zweite Staffel Quoten auf einem Niveau von 4,5 Millionen Personen. Das ist ungefähr so viel, wie eine durchschnittliche Serie auf einem durchschnittlichen TV-Sender in den USA hat. Die Show hatte eine traditionelle Jury, die Zuschauer entschieden jedoch darüber, wer in die nächste Phase aufsteigt und letztendlich gewinnt.
Seit 2017 hat die Sendung ihr Konzept etwas geändert. Von einer Reality Show wurde sie zu einer sog. Docu-Serie und nahm einen ernsteren Ton an. „Top Recruiter, North America vs Europe” stellt die Rivalisierung und Arbeitsweise von Recruitern auf zwei Kontinenten vor. Das Ziel ist es, aufzuzeigen, wer die bessere Idee für die Revolutionierung der Recruitment-Branche hat. Der Wettkampf besteht aus drei Phasen. Erst bieten die Teilnehmer eine 5-minütige Präsentation (sog. Pitch) vor der aus Profi-Jury, nach der eine Q&A-Session folgt. Wer sich weiter qualifiziert, wird die Gelegenheit haben, die Art und Weise auszuarbeiten, wie Recruitment seiner Meinung nach aussehen sollte und sie vor der nächsten Jury präsentieren. In der letzten Phase treffen sich die Finalisten aus Europa und den USA in einem Schloss in London, wo sie die Fragen von Geschäftsleuten und Celebrities beantworten müssen, u. a. Karren Brady, James Caan, Matthew Jeffery und Jer Langhans. Im gesamten Prozess werden die Teilnehmer hingegen von Ann Swain von APSCo, Darren Ryemill von Opus Professional Services Group, Matt Sauri von Wimmer Solutions oder Bert Miller von Protis Global unterstützt.
Lob und Kritik
Die Show hat ihre Befürworter und Gegner, die ihre unterschiedlichen Meinungen lautstark zum Ausdruck bringen. Eine große Rolle spielen hier soziale Medien, in denen die Online-Community Meinungen austauscht. Dem Programm „Top Recruiter“ wird u. a. Abgehobenheit von der Realität vorgeworfen. Kritiker erkennen darüber hinaus die in der Sendung dargestellten Stereotypen im Recruitment, die sich auf das Image der Recruiter auswirken. Das sind vor allem Vorwürfe von Leuten aus der Branche, die wissen, wie dieser Beruf in der Realität aussieht.
Die letzten Staffeln fielen jedoch bereits wesentlich besser aus und stellen die Recruiter in einem besseren Licht dar. Mit Gewissheit muss man sich eines vor Augen halten: die Sendung ist durch das Prisma einer TV-Show zu betrachten, die zu Entertainment-Zwecken entsprechend bereichert wird. Kein Recruiter trinkt morgens Cocktails am Strand, anstatt Lebensläufe durchzusehen und Kandidaten anzurufen. Egal, wie sehr wir uns das wünschen würden – die Realität sieht einfach anders aus. RPO, also Recruitment process outsourcing, ist ein Vollzeitjob.
Hatten Sie die Gelegenheit, „Top Recruiter“ zu sehen?
Wenn ja, wie ist Ihre Meinung zum Thema dieser Sendung?